“Ich versuche der musikalischen Symphonie […] in meinem Leben, als Farben und Linien in meinen Bildern einen Platzt zu geben”

 

KÜNSTLER AUS PASSION

 
 

„Ich bin ein Künstler aus Passion", zitiert lssmat Abdulkader (…)

„Passion" impliziert Leidenschaft.

lssmat Abdulkaders Werke erweisen sich als Selbst­porträt und offenbaren seine Seele in einer unverwechselbaren Künstlerhandschrift.

 

 

In der Mehrzahl der Darstellungen manifestiert sich das Moment des „horror vacui", der Angst vor der leere.

Eine eigentümliche, aber reizvolle Ambivalenz äußert sich in der Vereinigung von Abendland und Morgenland

 

 

Sowohl sein Privatleben als auch gesellschaftliche Ereignisse wir­ken sich auf die Bildthemen des syrischen Künstlers aus.

Die weiße Bildfläche wird gleichsam zum Ventil für Emotionen, ihr begegnet lssmat Abdulkader mit Reaktionen, die sich aus seiner jeweiligen Psyche bestimmen.

 

 

So ist der Künstler auch oft überrascht, wohin ihn seine Reise während des Malprozesses führt.

Liebe, Freiheit, Frieden, Toleranz, Sehnsucht, Harmonie sind The­men, die das Werk Abdulkaders durchziehen.

Diese Inhalte reali­sieren sich in Gesichtern, in Figurenlandschaften, in profanen und sakralen Mutter-Kind-Beziehungen (…)

 

 

Die Farbe spielt eine wesentliche Rolle.

Die Palette erweist sich als äußerst vielfältig und steht sicherlich im Kontext des jeweiligen Entstehungsprozesses der Kunstwerke.

Sie reicht von zarten Pastelltönen über plakativ nebeneinander gesetzte Lokalfarben bis hin zur Monochromie.

 

 

Farbe besitzt ein reziprokes Verhältnis zum Ausdruck, die mit der Psyche des Künstlers kongruent ist.

Der Ausdruck zeigt sich abwechslungsreich und themenbezogen, mal lyrisch poetisch, zeitweise strenger, bisweilen fordernd.

 

 

Auch die a prima vista schwarz-weiß gehaltenen Motive sind in ihren unterschiedlichen Nuancen, Grau- und Schwarz-Werten wie differenzierten Abstu­fungen schon mehrfarbig zu nennen.

Zur Meditation und Kontemplation vereinigt sich die Madonna mit Kind und erweist sich als Bild der Stärkung.

 

 

Das ewige Lied der Liebe verewigt sich in eng umschlungenen Lebewesen, anmutigen Antlitzen - sogar Tiergesichtern werden menschliche Züge verliehen -, von der Kraft der Sonne belebt und umgeben von den Elementen Wasser und Erde.

Das uralte Sinn­bild für Wasser taucht häufig in der Gestalt des Fisches auf. Zugleich ergänzt er als Metapher für Leben und Fruchtbarkeit sinnträchtig den Kontext.

 

 

Aus dem Reich der Tiere weisen zusätzlich Vögel auf das Schöpfungswerk.

Aus der Botanik versinnbildlichen stilisierte Blumen eine erwünschte, heile “Um”-welt. Die Vollendung der Liebe erweist sich in der “Geburt”.

 

 

Die abstrahierenden Szenen tragen immer noch erkennbare sach­bezogene und themenbezogene Bildwurzeln in sich.

Die verwinkelte Archkitektur des Orients (…) Übereinanderliegende Rundbogennischen, tiefe Einblicke, Säulen­paare sowie Eingänge zu Mihrabnischen assoziiert der Betrachter mit dieser Gattung.

 
 
 

 

 Durch seine Vorliebe für das Erdige widmet sich lssmat Abdul­kader Tongefäßen, die durch seine Künstlerhand ihrer Alltäglich­keit entrückt erscheinen.

Kreativ und phantasievoll ranken sich Gesichter, Figurationen, Flora und Fauna auf Tellern, Schüsseln, Krügen und Vasen, die nicht nur durch ihre breitgefächerte For­menvarianz auffallen. Das Dekor ziert mal flächig, mal erhaben den wohlgestalteten Ton.

lssmatAbdulkader schöpft aus einem ideen­reichen Formenschatz; ein Künstler aus „Passion", der seine Kunst­werke im wahrsten Sinne des Wortes beseelt.

Dr. Gabriele Broens

 

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